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Erträumter Wohnsitz am See

Krummensee liegt südlich von Schenkendorf, zu dem es bereits 1965 eingemeindet wurde. Früher war es mit der Außenwelt nur über die Straße dorthin verbunden, wenn man von dem in Richtung Süden verlaufenden Feldweg absieht. Der Feldweg ist inzwischen asphaltiert und Teil des touristischen Radweges, den man in der wieder modern gewordenen Adelsverehrung  „Hofjagdweg“ genannt hat (ich wüsste gern, wie sich der Soldatenkönig über die Zumutung geäußert hätte, auf dieser Strecke zur Jagd zu reiten). Einheimische wissen, dass man dort mit der gebotenen Aufmerksamkeit auch mit dem Auto fahren darf und so über die B246 schnell zur Autobahn oder nach Bestensee gelangt.
Die Straße hingegen ist zwar in Schenkendorf neu gemacht, aber das Reststück durch den Wald nach Schenkendorf hat nicht nur das alte Kopfsteinpflaster (das vielleicht mehr historische Beziehung zu jenem Monarchen hat als der Radweg), sondern ist auch zu schmal; die seitlichen Poller, die unser kluger Bürgermeister dort einpflanzen ließ, machen die Sache vor allem im Winter umso schlimmer. Dabei ist vom seitlichen Fußweg noch zu schweigen.

Das Kopfsteinpflaster setzt sich in der Ortslage fort, und die Fußwege sind bis auf die Weinbergsiedlung unbefestigt. Es ist grundsätzlich niemandem etwas schlechtes zu wünschen, aber es hätte einiges für sich, wenn dieser oder jener wenigstens eine Zeitlang auf einen Rollstuhl angewiesen wäre, um dann zu erfahren, dass er in Krummensee ans Haus gefesselt ist.

Die stiefmütterliche Behandlung der Schenkendorfer durch den früheren Bürgermeister Uwe Pfeiffer wird dazu beigetragen haben, dass aus Krummensee besonders viele Bürger für seine Amtsenthebung gestimmt haben. 86 Prozent - das ist der höchste Prozentsatz im ganzen Stadtgebiet!

 

Krummensee war früher nur ein sehr kleines Dörfchen, von dem der Anger und einige alte Bauernhäuser noch zu sehen sind. Aber im vergangenen Jahrhundert, als Mobilität nicht mehr das Problem war, wussten mehr oder weniger Begüterte die wunderbare Lage am See zu schätzen und siedelten sich dort an. Besonders die Traumlage am steil abfallenden Ufer des Krummen Sees war sehr gefragt.

 

Vor etwa 20 Jahren entstand am „Weinberg“ eine Siedlung aus Einfamilienhäusern, und das hat die Einwohnerschaft vergrößert und verjüngt. Mittlerweile hat Krummensee wohl mehr Einwohner als Schenkendorf, dem es aber nur als Gemeindeteil angeschlossen ist – welch Kummer!